Bildgestaltung Ansammlungen, Gruppen, Mengen, Struktur
Wichtig bei der Bildgestaltung von größeren Mengen und Ansammlungen von Objekten ist die Beachtung einzelner Punkte, die wir Ihnen in diesem Beitrag näher bringen wollen. Nichts ist schlimmer, als ohne sich der Wirkung bewusst zu sein, auf den Auslöser zu drücken. Um die Wirkung besser abschätzen zu können lesen Sie dieses Tutorial. Auslöser war unter andrem die Diskussion unter diesem Foto einer Grundlagenkurs-Teilnehmerin in unserer Flickr-Gruppe.
Höchste Zeit also dazu mal ein paar Beispiele zu zeigen und die Wirkung der Bilder zu erklären.
Im ersten Schritt habe ich ein Bild von einer Gruppe Lakritz angefertigt. Wichtig ist bei diesem Bild, dass die Lakritz-Fische rechts und links angeschnitten sind und auch durch den engen Schnitt oben und unten der Eindruck entsteht, dass sich diese Formation über den Bildrand hinaus fortsetzt. Unser Gehirn täuscht uns vor, dass es sich um eine größere Ansammlung von Objekten handelt, als auch diesem Bild zu sehen.

Im zweiten Bild fällt dem einen oder anderen vielleicht gar kein Unterschied zum ersten Foto der Lakritz Fische auf. Das ist genau das erstaunliche an der Sache, trotz der um 180° gedrehten Fisches wirkt auch dieses Bild auf uns, wie eine homogene und über den Bildrand hinausgehende Ansammlung von Objekten.

Gleiches gilt für das folgende Bild, bei dem wir den einen Lakritz Fisch zugunsten der Verdeutlichung der Wirkungsweise von Ansammlungen in der Bildgestaltung durch einen Salino ersetzt haben. Unser Auge und die Auswertung durch das Gehirn empfinden auch hier den Salino nicht zwingend als störend. Natürlich wirkt dieses Foto anderes und ein wenig weniger homogen, wie das erste Bildbeispiel, das ausschließlich Fische zeigt. Würde man die Bilder aber getrennt von einander betrachten, so würde uns auch dieses Bildbeispiel mit dem Salino nicht inhomogen erscheinen.

Um jetzt den Unterschied einer großen Ansammlung zu einer abgeschlossenen Ansammlung von Objekten zu verdeutlichen haben wir folgendes Foto erstellt. Bei diesem Bild wird deutlich, dass die Ansammlung der Objekte nicht über den Rand hinaus geht, sondern es sich um eine abgeschlossene Gruppe von Objekten handelt. Dieser Effekt kann natürlich im Rahmen der Bildgestaltung in der Fotografie ganz bewusst eingesetzt werden, um entweder abgeschlossene Gruppen zu zeigen, oder aber dem Betrachter zu suggerieren, dass die Gruppe der Objekte deutlich größer ist, als auf dem Bild zu erkennen.

Dies verdeutlicht auch noch einmal nachfolgendes Bildbeispiel, dass sich von dem vorherigen Bild lediglich durch den Bildausschnitt unterscheidet.

Hier noch mal ein Bildbeispiel, das eine eindeutig abgeschlossene und damit für das Auge gut überschaubare Gruppe von Objekten zeigt. Obwohl wir hier eine relativ große Ansammlung von einer erstmal nicht konkret zu quantifizierenden Anzahl an Objekten auf dem Foto haben, kann jeder die Menge sehr gut einschätzen und sich ein relativ genaues Bild davon machen, das es sich hierbei um 3 wahllos ausgekippten Beutel Lakritz handelt.

Viel schwieriger ist für uns die Abschätzung der Menge auf diesem Bild. Das Foto zeigt zwar in Summe viel weniger Lakritz als das vorherige, allerdings können wir, dadurch, dass wir weder den Untergrund, noch einen Rand, an dem die Objekte enden, erkennen, die Menge nicht genau quantifizieren. Hierzu trägt auch die inheterogene Struktur des Motivs bei.
Wir empfehlen jedem Fotografen dringen im Rahmen der Fotografie auf diese relativ einfachen Zusammenhänge im Rahmen der Bildgestaltung zu achten. Bauen Sie diese Bildgestaltungs-Hinweise bewusst in Ihre Fotos ein, um gewünschte Effekte zu verstärken oder abzumildern.
Viel Spaß bei der Bildgestaltung von Ansammlungen, Gruppen, Mengen und Struktur!