#communityprojekt100 - 100 ikonische Streetfotos #23

Ach du Sch…., äh…. OCH NÖÖ!!!!! Das war mein erster Gedanke, als ich sah, welches Foto ich bearbeiten sollte….

Ausgerechnet Fußball no.. da sind soo viele schöne Fotos in dem Buch ….. ausgerechnet Fußball…. ich hasse Fußball!!

Nun denn… seit der Anmeldung zum Projekt hatte sich meine private Situation unerwartet zum Schlechten gewendet – ohne Aussicht auf Linderung. So trat das Projekt erstmal in den Hintergrund, war aber nicht vergessen… zwischendurch hatte ich immer mal wieder die Idee für einen Ansatz für ein Bild, die ich aber immer wieder verwarf…

Da war zum Beispiel der Einfall, mein Missfallen des Themas in einer Bildergeschichte als Comic fortzusetzen. Also ganz weg vom Ursprungsbild….Kopfballtraining bei Kindern ist ja inzwischen doch in Verruf geraten….

skizze_comic.jpg

Eine Fotosession mit meinem Sohn mit der Narbe am Kopf weiter dachte ich, ich hätte das Ding im Kasten….

Aber erstens gefielen mir die Fotos nicht wirklich und zu einer weiteren Fotosession ließ der Knabe (zarte 28 Jahre wink)sich nicht überreden… und dann gestaltete sich die Umwandlung der Fotos in einen Comic auch schwieriger, als ich es mir vorgestellt hatte….

…….und leider hatte ich aktuell auch nicht die Zeit, mich da langwierig mit zu beschäftigen….

Watt nu?? Ich mochte mein Versprechen, auf jeden Fall ein Bild zu liefern nicht brechen…. Doch die Dinge im Reallife nahmen Fahrt auf…. So gab ich ansatzweise doch auf… das echte Leben geht halt vor…

Aber dennoch… so ganz aus dem Kopf war es nicht… beschäftigen wir uns doch erstmal mit dem Künstler: William Klein, geb. 1928 in New York (inzwischen stolze 94 Jahre alt) Maler, Filmregisseur und Fotograf – lebt und arbeitet in Paris


Er ist bekannt für seinen unkonventionellen Stil und Nutzung nicht üblicher Fototechniken. Seine Bilder sind wie die Faust ins Gesicht – sie kommen direkt auf dich zu…. Du wirst sie nicht vermissen…

Die gegensätzlichen Seiten seiner Persönlichkeit, der Klartext redende Straßenjunge und der sensible Künstler, sind ein Schlüssel zum Verständnis des Reichtums seiner Arbeit.

Dieses Rom-Foto von 1956 zeigt Klein auf seinem Höhepunkt, in den Jahren, als er die Regeln brach. Klein war die Energie der Straße. Vielleicht köpfte er den Ball zurück; er hat sich sicherlich mit diesen Kindern beschäftigt.

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So kann man unter anderem von ihm lesen…

…. und soo fremd hört sich das gar nicht an. Unkonventionell und spontan kann ich auch… Schau‘n mer mal… aber immer noch fehlte der zündende Funke, das Thema umzusetzen.

Immer mal wieder schaute ich mir das Bild an….. so ein bisschen erinnerte es mich an meine Kindheit, als wir Blagen (das ist hier im Pott der liebevoll gemeinte Begriff für Kinder) noch unbeaufsichtigt draußen mit Freunden bis zur Dunkelheit spielen durften….. und ja.. ich habe damals auch Fußball mit den Jungs gespielt…

Zwischendurch widmete ich mich anderen Projekten, die ich ohne großen Aufwand realisieren konnte: Ansichten eines großen Messe-Parkplatzes (zu Corona-Zeiten frei von Fahrzeugen), auf dem trotzdem immer etwas los war, angefangen von Skilangläufern über Boulespieler, Dudelsackpfeifer und Strandsegelfahrer bis zur Wanderung der geklauten gelben Bank über den ganzen Platz - fotografiert vom Balkon unserer barrierefreien Wohnung, die ich wegen der fortgeschrittenen Erkrankung und Pflege meines Ehemannes im letzten Jahr nur selten verlassen konnte.

Und dann war es plötzlich da: Ein Schnappschuss im März! Zwei halbwegs junge Männer kommen mit Ihren Rädern, schnappen sich die gelbe Bank, spannen ein Netz zwischen Bank und Laterne und spielen Fußball….. oder eher Kopfball.

Nicht das Foto, was ich mir ursprünglich hätte denken können, aber passend zum Thema und vor allem ein Bild, das ich mit sehr viel Verspätung kurz vor Ende des Projektes noch liefern kann.

2022-03-26_17.55.09_original.jpg

Noch den passenden Ausschnitt gesucht, in schwarz-weiß umgewandelt und gespiegelt.. fertig ist mein Beitrag zum Projekt:

2022-03-26_17.55.09.jpg

 

Schön, dass ich an diesem Projekt teilnehmen durfte – auch wenn der Plan hierbei ein anderer war.

Vielen Dank auch an alle Teilnehmer für eure Geduld und euer Verständnis!

Noch kurz zu mir:

Ich bin Heide Meyer, ein Pottkind, geboren und immer noch wohnhaft in Essen, inzwischen 61 Jahre alt und frisch verwitwet.

Die Fotografie habe ich für mich als Nebeneffekt bei einem anderen Hobby, dem Geocachen entdeckt. Wir sehen dort unheimlich viele schöne und interessante Dinge, an die ich mich gerne auch mit schönen und interessanten Fotos erinnern möchte.

Ich halte mich für eine ambitionierte Hobbyfotografin, die gerne auch mal stilfremd (s.o. smiley) mit ihrer eigenen Sichtweise fotografiert. Es macht mir Spaß, meine Bilder am Rechner zu optimieren (oder damit das zu tun, was ich dafür halte). Man trifft mich unterwegs mit meiner (roten) Nikon D5300, die mir treue Dienste leistet.