Tipps und Tricks zur Feuerwerksfotografie
Heute erreichte mich die Frage nach Tipps zur Feuerwerksfotografie.Der Kunde möchte bei den "Kölner Lichtern" Fotos machen.
Da ich solche Anfragen immer mal wieder gern beantworte, so es die Zeit zulässt und unser Geschäftsmodell nicht geschädigt wird, bin ich dazu über gegangen die Anfragen nicht direkt zu beantworten, sondern öffentlich. So haben auch andere Fotografen etwas von unseren Tipps und Tricks. Beim fotografieren von Feuerwerk handelt es sich in der Regel um eine Langzeitbelichtung, also Belichtungen, die mehrere Sekunden oder länger dauern. Hierzu ist natürlich das verwacklungsfreie Auslösen der Kamera Bedingung. Für die Feuerwerksfotografie empfiehlt sich ein Dreibeinstativ, das Ablegen der Kamera o.ä.. Darüber hinaus sollte beim Auslösen der Kamera ein Fernauslöser oder der Selbstauslöser der Kamera Verwendung finden. Die Kamera ist im manuellen Modus zu betreiben und ISO 100 oder 200 wählen (rauschfrei arbeiten) Dann gibt es 2 Arten der Feuewerksfotografie, die mit viel Umgebungslicht und einer natürlichen mit einer durchgehenden Belichtung entstandenen Aufnahme und die bei sehr dunkler Umgebung und quasi einer Vielzahl von Belichtungen in einer Aufnahme.
Zu 1.:
· Die Belichtungsmessung auf Mehrfeldmessung einstellen
· Probeaufnahmen machen und Histogramm kontrollieren
· Belichtung korrigieren (Kompromiss aus überstrahlen Lichtern und abgesoffenen Schatten)
· Blende möglichst so weit schließen, dass sich eine Belichtungszeit ergibt, die ausreicht Feuerwerk in seiner gewünschten Gesamtheit aufzunehmen (i.d.R. größer 10s)
· Feuerwerk beobachten und regelmäßig auslösen
Zu 2.:
· Kamera auf Bulb stellen (Verschluss bleibt so lange geöffnet, wie der Auslöser gedrückt wird)
· Auslösen, wenn das erste Feuerwerk in den Himmel geschossen wird (sieht man ja an der Lichtspur)
· Objektivöffnung nach dem Verglühen der ersten Explosion mit z.B. schwarzer Pappe, einem dunklen Hut o.ä. abdecken (Achtung, Kamera dabei nicht berühren)
· Kurz bevor das nächste Feuerwerk am Himmel explodiert, die Abdeckung entfernen
· So oft wie gewünscht wiederholen
· Belichtungsmessung quasi egal, da immer nur so lange Licht auf den Sensor fällt, wie das Feuerwerk am Himmel zu sehen ist
Wer eine ausgewogene Belichtung erhalten möchte und z.B. Feuerwerk in einer Großstadt mit vielen Lichtern fotografieren möchte, dem empfehle ich Variante 1. Einfach eine normale Nachtaufnahme machen und das Feuerwerk mit aufnehmen.
Wer sich in dunkleren Gefilden, mit geringem Umgebungslicht ein Feuerwerk fotografiert fährt mit Variante 2 zumeist besser. Die Nutzer von Variante 1 können bei einer Belichtungszeit von so ca. ab 30s das Ganze auch mit Variante 2, spricht mit Abdecken der Eintrittsöffnung des Objektives kombinieren. Allerdings muss dann die Belichtungszeit, die für die ausgewogene Nachtaufnahme per Belichtungsmessung und rechnen ermittelt wurde, kumuliert betrachtet werden. Sprich alle addierten Einzelbelichtungszeiten ohne Abdeckung ergeben die Gesamtbelichtungszeit.
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